Wie ich meine Lebensgefährtin kennengelernt habe


von Robert Saugspier

Ich habe  meine  Lebensgefährtin beim Einsturz der Reichsbrücke 1976 kennen gelernt. Sie hatte ein schönes blaues Kleid mit Blumen an. Damals hatte sie noch kurze schwarze  Haare ich habe mich auf einen Pfosten gesetzt. Sie kam zu mir und sagte: „Gehe runter das dir nichts passiert.“   Und danach sagte Sie: „Ich möchte dich Heiraten.“ Ihr Großvater  sagte: „Du hast kein Geld und kein Geschirr wie willst du mit deinen Freund durchs Leben kommen?“ Sie sagte zu ihm: „Ich habe ja mein Puppengeschirr.“ Danach habe ich ihren Großvater nach ihren Namen gefragt er sagte zu mir sie heißt Helga. Danach haben wir uns für 23 Jahre aus den Augen verloren.

1999  haben wir in der Tagesstruktur  Rueppgasse  erfahren  dass wer zu  uns in die Zeitungsgruppe schnuppern kommen will. Ein paar Tage davor habe ich ein Horoskop gelesen und es meinen beiden Freunden Sepp Hochmeister und Gerhart  Schnöpf erzählt. Sie haben mich beide ausgelacht und mich gefragt,  ob ich das wirklich glaube.

Am nächsten Tag war es soweit: Sie kam zu uns.

In der Pause fragte ich Sie wie sie heißt. Sie sagte: „Helga Horak“ Ich fragte ein zweites Mal und lachte. Sie fragte mich: “Was ist so lustig an meinen Namen?“ Sie hatte das blaue Kleid mit den Blumen an. Ihre Haare waren immer noch schwarz und länger. Ich brachte kein Wort heraus. Es war  alles so wie es im Horoskop stand. Mein Freund Sepp sagte zu ihr dass ich schon 8 Jahre alleine bin.  Aber er sagte auch Robert ist ein guter Mensch. Danach sagte sie: Ich glaube ich kenne dich. Wir kamen ins Gespräch und kamen drauf, dass wir uns von der Reichsbrücke kennen. Wir sind jetzt schon lange zusammen und glücklich.


Kurzbiografie

Robert Saugspier wurde 1967 in Wien geboren und wuchs im 15. Bezirk auf. Als Kind besuchte eine Sonderschule und mit 15 Jahren begann er seine Tätigkeit bei der Lebenshilfe Wien. Dort schrieb er viele Artikel und Interviews als Teil der Zeitungsgruppe QUERDENKER. Seit 2012 arbeitet Robert Saugspier in der Mit-Gruppe. Die MiT-Gruppe unterstützt Werkstatträte und beschäftigt sich auch mit Selbstvertretung.

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