Drama

Geschrieben von Martin Rausch

Ich habe Schnupfen gehabt.
Mir nicht gut gewesen.
Mama will mich Tropfen in Nase hineingeben.
Ich habe nicht hineingeben lassen.
Ich war böse gewesen und zornig gewesen auf Mama.

Dann bin ich aufgestanden,
zu meinem Zimmer gegangen.
Dann habe ich Rucksack genommen, aufgemacht.
Dann habe ich Unterwäsche hinein getan,
meine Pullover und Hose hinein getan.
Dann habe ich mich angezogen und Rucksack hinaufgegeben.
Dann bin ich fortgegangen.
Und Mama hat fest nachgedacht.
Mama hat nachgedacht, dass Haustüre zu ist.
Und dann war Haustüre offen gewesen!
Und dann bin ich fortgegangen

Bin fortspaziert zum Bahnhof hinauf.
Ein Mann im Gasthaus hat eine Wein getrunken.
Auf Parkplatz ist Auto gestanden, da war Tür offen gewesen.
Da war Autoschlüssel in Lenkradl gesteckt.
Dann bin ich Auto hineingesetzt und habe angeschnallt.
Und dann habe ich Auto gestartet.
Und der Mann ist gekommen heraus und sagte: Was macht komische Geräusche? Das war Auto, brumm brumm gemacht.
Der Mann sagt: Komm raus aus meine Auto!
Ich war bisschen stur gewesen, bin nicht hinausgestiegen.

Und dann kommt Mama aufgeregt mit Socken an zu Parkplatz.
Und Mama sagt: Martin komm aus den Auto heraus!
Und dann bin ich ausgestiegen.
Und dann bin ich mit Mama mitgegangen nach Hause.

Mama lieb gewesen, Mama sagt : Du darfst nie wieder in Auto hinein sitzen.
Wie ich Hause gekommen bin, bin ich bald eingeschlafen.

prosa_martin_rauschMartin Rausch

 


Auszug aus der Jurybegründung
von Eva Jancak:

Ein Text mit einer unglaublichen Dynamik! Ausgehend von einem Nichts – einem Schnupfen – eskaliert er in vier sich steigernden Strophen fast bis zum gewalttätigen Konflikt. (…)